ETHELYN – Anhedonic (2024)

Band: ETHELYN
Album: Anhedonic
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. It Comes In Waves
02. The Void In Worse Than Hell
03. Swampborn 
04. Nostalgia For A Time You’ve Never Known 
05. Feeding By Own Blood
06. The Grave Is Starving 
07. Drowned In Sepia 
08. Mirror To Mirror 
09. Deathless Mother And The Mold 
10. Down The Dark Hall


Bei ETHELYN handelt es sich um ein Urgestein der polnischen Melodic Death/Black Metal-Szene. Gegründet wurde die Band bereits 1995 und vertraut man den Angaben des Internets, dann ist aus dem ursprünglichen Line-Up nur noch Drummer Morbideus übrig geblieben. In der langen Historie der Gruppe wurden insgesamt 4 Longplayer veröffentlicht. Das vorliegende Album mit Titel Anhedonic erblickte im April 2024 das Licht der Tonträgerwelt und beinhaltet 10 Tracks bei einer Laufzeit von 49 Minuten und 16 Sekunden.
Im Opener „It Comes In Waves“ legen die Polen recht brachial und roh los und man fragt sich anfangs, ob man eventuell das falsche Album in den Player geschoben hat, da man von harmonischen und melodischen Klängen ausgegangen war. Doch hier bekommt man erstmal rustikalen Black Metal geboten, den man so von norwegischen Gleichgesinnten erwarten würde. Gesanglich wird die Klangkulisse von einem Mix aus Screams und Growls begleitet, die sehr gut zu der musikalischen Untermalung passen. Im zweiten Track „The Void In Worse Than Hell“ geht es in ähnlicher Gangart weiter, wobei man etwas mitreißender agiert als zuvor und zwischenzeitlich auch melodischere Parts zu hören sind. Falls jemand das Gefühl haben sollte, dass sich das Review bisher negativ liest, dann muss ich mich entschuldigen. Bisher war ich nur von der Darbietung etwas überrascht, weil ich von einem anderen Genre ausgegangen war. Die Musik selbst ist auf hohem Niveau und weiß voll zu überzeugen! Der dritte Song „Swampborn“ ist dann der erste, der auch halbwegs dem angegebenen Stil entspricht, wobei man auch hier brachiales und abwechslungsreiches Handwerk abliefert. Mich wundert vor allem, dass diese Band bis heute komplett unter meinem Radar flog, weil eigentlich kann man sie vom Niveau her mit Bands wie Blaze Of Perdition einstufen. Im vierten Titel „Nostalgia For A Time You’ve Never Known“ bekommt man dann erstmals eine ruhigere Performance zu hören, die durch düstere Atmosphäre besticht. Dann geht es wieder in bereits gewohnter Manier in „Feeding By Own Blood“ weiter und diabolischer Black Metal steht wieder an der Tagesordnung. „The Grave Is Starving“ bietet eingängige Melodien und ist bisher der beste Track auf dem Album, da er den Zuhörer sofort fesseln und mitreißen kann. Im folgenden „Drowned In Sepia“ setzt man wieder mehr auf düstere Atmosphäre und kann vor allem in den leicht groovigen Zwischenparts für gute Abwechslung sorgen. „Mirror To Mirror“ ist dann ein bösartig klingender Schwarzmetall-Titel, der so manche Normann-Formation in den Schatten stellt und ist ein Geheim-Tipp auf dieser Scheibe! Der vorletzte Song „Deathless Mother And The Mold“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, will aber nicht so recht zünden und bleibt etwas farblos. „Down The Dark Hall“ schließt dieses Album dann nochmals mit einer düsteren Performance ab.

Fazit: ETHELYN sollten eigentlich in keiner Black Metal-Sammlung fehlen, da sie zu den Urgesteinen der Szene gehören. Auf ihrem neuesten Album Anhedonic liefern sie düstere, rasante, diabolische, aber auch mitreißende Werke ab.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll