RESISTANCE – Cyclic Terror (2023)

Nach einem Demo 2022 ist diese EP mit drei Songs ein kräftiges Lebenszeichen der Schweizer RESISTANCE. Die epischen Songs sind oberflächlich gesehen nicht außergewöhnlich strukturiert oder tiefergehend, doch schon beim zweiten Hören schälen sich einige besondere Merkmale heraus. Da hätten wir einmal die belebenden Punk/Crust-Einflüsse und doomige Düsternis, die der Szenerie einen dunkel rollenden und zugleisch quicklebendig tanzbaren Verve verleihen. Cool geshredderte Gitarren und eine giftig spuckende Stimme bannen ein schweiß- und adrenalingetränktes Live-Feeling authentisch auf Tonträger. Viele Taktwechsel wirken auf den ersten Blick recht chaotisch und krass, doch die unvermittelten Wendungen geben den Stücken ein dynamisches, wenn auch ebenso hektisches Flair. So rutscht man beim Anhören von Cyclic Terror nervös auf seiner Couch herum und will enfach ständig aufspringen, um sich ein Nervenberuhigungsmittel einzuwerfen, doch die doomigen Sequenzen beruhigen den Puls, ehe ein spitzer Schrei die Kontemplation jäh zerreißt. Na bumm, diese Musiker verstecken einige akustische Ostereier und lassen das Auditorium schon zuhause ordentlich schwitzen – bei einer Live-Show geht hier bestimmt ordentlich die Post ab. Eigentlich ist diese Art von pumpender Punk/Crust/Black/Death-Ästhetik bekannt für kurz auf den Punkt gespielte Abrissbirnen, doch dieses dynamische Trio nimmt sich bewusst ausgiebig Zeit für seine kraftstrotzenden Kompositionen. Neben aller fließenden Energie leidet allerdings die Abwechslung im Songwriting und die Stücke rauschen ungestüm und unstrukturiert in Hau-Drauf-Manier an mir vorbei. Die eingestreuten spitzen Schreie sind nix für schwache Nerven!

Fazit: Cyclic Terror ist ein powervolles, hektisches, treibendes, rotzfreches und pushendes Werk, das auf der Bühne sicherlich noch mehr Energie freisetzen kann.

Punkte: 7 / 10

Autor: Leonard