Band: TSAVER
Album: Majesty Of Eternal Cold
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. My Ulterior Cult
02. Ashes. Ruins. Prayer. Forgiveness
03. Deathfrost
04. Majesty Of Eternal Cold
05. Through The Wisdom Of Ancient Books
06. Red Mirrors Displays Blood
07. Rainstorm
Kann bei so einem frostigen Cover die Musik denn schlecht sein? Wir erwarten eiskalten Black Metal mit krächzenden Vocals und klirrendem Sound – und wir bekommen auf dem Einstandswerk des russischen Duos genau das serviert. Und noch ein bisserl mehr: der Klang ist schneidig, ein bisschen höhenlastig, aber durchaus kraftvoll. Die Musik hat einiges zu bieten, angefangen von jeder Menge an Blastbeat-Attacken, einer Prise dreckigem Rock, rhythmischer Variation und Tempoverschiebungen. Gekonnt nehmen die beiden Komponisten beim Opener „My Ulterior Cult“ in einer orchestral-symphonischen Sequenz den Dampf und die Aggression komplett raus und bringen eine feierliche, getragene Aura aufs Tableau. Die harschen, vorwärtsdrängenden Folgeparts wirken dadurch noch spritziger, aber keineswegs chaotisch. Melodische Leads ziehen meist dezent im Hintergrund ihre Bahn und die Band versteht es meisterlich, in jedem Song genug Dynamik aufzufahren, um den Hörer trotz der epischen Spielzeiten zu fesseln. Ausgedehnte, gedrosselte Elemente evozieren eine mystische Stimmung, die dem meist aggressiven Gesamtwirken wohltuend gegenübersteht. Schleppende oder mittelschnell groovende Rhythmen addieren eine weitere Facette zum opulenten Gesamtkonstrukt. Herzliche Akustikgitarren könnten ruhig noch öfter eingeflochten werden und gehen etwa bei „Deathfrost“ eine harmonische Synthese mit Flüstervocals ein. Beim meist ruhig gleitenden, reduzierten Titelstück „Majesty Of Eternal Cold“ verzichtet man komplett auf die Stimme und knallt uns später umso erfrischender das Abschlusstripel in manischer Manier vor den Latz, wobei heroische Anklänge, rockige Zwischenspiele oder weiblicher (Duett-)Gesang auflockern und Variantenreichtum ins Spiel bringen. Die sehnsuchtsvolle, süchtigmachende Melodie des gelungenen Abschlusswerkes „Rainstorm“ gräbt sich ebenso wie die famosen Gesangsduelle ins Langzeitgedächtnis ein. Ein formidables Finale!
Fazit: TSAVER interpretieren ihre Version von Black Metal in vielseitiger, wandelbarer Form und packen das Auditorium mit stimmungsvollen Kompositionen, die auf plakative Refrains verzichten und demnach keinen Single-Hit vorweisen. Black Metal is a meal best served cold!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard