GEFRIERBRAND – …Vor langer Zeit (2024)

Band: GEFRIERBRAND
Album: …Vor langer Zeit
Genre: Melodic Death / Thrash Metal

Trackliste:
01. Prolog
02. …Vor langer Zeit
03. Totenvogel
04. Wacht Im Berge
05. Mörderhaus
06. Die wilde Jagd
07. Totenhemdchen II
08. Ach wie gut…
09. Rabenherzen
10. Spielmann
11. Weiß (wie Schnee)

Das bereits vierte Album der deutschen Band GEFRIERBRAND beginnt sanft und symphonisch, sodass die speedige Überleitung zum Titelstück umso knackiger ausfällt. Die hochmelodische Ausrichtung geht mit den deutschen Märchen-Texten, die meist gekreischt werden, Hand in Hand. Der etwas klinische Drumsound ist gewöhnungsbedürftig, nicht aber der dynamische Songaufbau. Fette Grooves und vereinzelte Atempausen sorgen für einen pumpenden, auf- und abschwellenden Intensitätspegel. Feine Gitarrenlinien veredeln den akustischen Background, stampfende und obercool blastende Takte vermischen sich fließend. Die Stücke kommen allesamt schnell auf den Punkt, warten allerdings mit rhythmischen und harmonischen Variationen auf, sodass im Zusammenspiel mit gelungenen Refrains ein kurzweiliges, spannendes und richtig gutes Werk entstand. Die Dynamik transportiert die Band beim kämpferisch-mystischen „Wacht Im Berge“ besonders intensiv und nimmt sich für einen ausgedehnten Ruhepol mehr Zeit. Doomige Düsternis macht sich im „Mörderhaus“ breit und verbindet sich mit thrashig hoppelnder Rhythmik sowie coolen Grooves. Eisregen und Obscurity feiern mit einer Thrash-Band eine Party oder so…bis zum Ende hagelt es förmlich effektive Rhythmen und ratternde Riffs, die allesamt von fiesen Vocals begleitet werden. Viele schöne Melodiebögen werden seitens der Gitarre beigesteuert und so gehen die gut 40 Minuten dieses Werkes wie im Flug vorbei, wobei der balladeske Schlussakt „Weiß (Wie Schnee)“ für einen eindrucksvollen Kehraus sorgt.

Fazit: GEFRIERBRAND können mit mitreißenden Grooves, melodischen Feinheiten und krassen Vocals sicher die Herzen und Nackenwirbel einiger Metalheads bewegen. Aufgrund des Inhalts wirkt …Vor Langer Zeit wie eine musikalische Märchensammlung in theatralisch-heftige Töne gegossen.

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Leonard