Band: AUSSICHTSLOS
Album: Einsicht
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Flächenbrand
02. Sklaven
03. Ertränken
04. Fels
05. Spiegel
06. Erinnerung
07. Maske
08. Kerker
Nach dem extrem positiven ersten Album Völlig Aussichtslos wirft uns dieses österreichische Trio das zweite Werk Einsicht zum Fraß vor. Der Sound ist gut ausbalanciert, die Stimme kreischt herzerfrischend schneidig, desperat und fies, der Groove reißt mit und packt von der ersten Sekunde unwiderstehlich zu. Melodisch haben die Musiker in punkto Gitarrenarbeit gelungene Soli und Leads zu bieten. Diese biedern sich allerdings nicht an und halten sich nobel im Hintergrund. Das Tempo variiert angenehm fließend – die Band fühlt sich im gehobenen Midtempo, speedigen Attacken und auch den ganz wenigen gedrosselten Passagen wohl. Neben epischen Strukturen (der erstklassige Opener „Flächenbrand„) geht es beim Stück „Sklaven“ direkter mit einer Prise dreckiger Rock-Attitüde voran. Diese groovige Infusion tut der Eingängigkeit gut – was fehlt aber zum absoluten Volltreffer? Ein krönender Refrain! Doch Single-Hits oder platte Catchiness sind den drei Schergen anscheinend nicht wichtig, sondern eher die Langzeitwirkung – und so kommt erst nach ein paar Hördurchgängen die Einsicht, dass der Teufel hier im Detail liegt: verspielte Drumfiguren, organische Taktwechsel oder schöne Dramaturgie im Aufbau sammeln in den knapp 40 Minuten Spielzeit fleißig Pluspunkte. Das abrupte Ende von „Masken“ verwundert etwas, bezüglich des Tempos stellen sich gegen Ende hin Ermüdungserscheinungen wegen des homogenen bzw. unflexiblen Spielweise ein, vielleicht wäre die eine oder andere ruhige Sequenz hier aufwertend.
Fazit: Einsicht springt als Album nicht sofort mit plakativen Riffs oder Refrains ins Gesicht, sondern entwickelt eine charmante, vielschichtige Faszination, die es wert ist, entdeckt zu werden. Der eine oder andere herausragende Chorus könnte noch als Kirsche auf dem Klangkuchen für eine Veredelung sorgen.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard