KALT VINDUR – Magna Mater

Band: KALT VINDUR
Album: Magna Mater
Genre: Progressive Black / Doom Metal

Trackliste:
01. Magna Mater
02. Żywioły 
03. Agonizing Luminosity
04. Bless Us 
05. Possessed By Lunacy 
06. Visions Of Purification
07. Mist Over Cergova 

Achtung Suchtgefahr!!! Das dritte Werk des polnischen Quintetts KALT VINDUR versorgt den open-minded Metalhead mit verdammt spannendem Material. Ausufernde Instrumentalpassagen, variable Vocals, herrliche Harmonien, feinfühlige Orchestrierungen, verspielte Drumfiguren und überraschende Wendungen ziehen uns in einen Strudel aus betörender Schönheit und wütender Wildheit. Die klaren Gitarren perlen wie ein erfrischender, glasklarer Gebirgsbach und verzaubern mit einnehmender Leichtigkeit. Ein Hauch von Progressivität und Verspieltheit fordert heraus und lässt uns ein ums andere Mal gespannt den Atem anhalten. Die aufbrausende Dramaturgie im Aufbau erinnert an die Glanztaten von Kampfar, Hellsaw oder zurückhaltenden Marduk. Der Einbau von komplexer Rhythmik und leiernden Gitarren im Stile von Inquisition bringt eine weitere Facette im Klangkosmos zum Vorschein. Das eröffnende Titelstück „Magna Mater“ ist ein wahres Magnum Opus: herrlich furios und ungestüm brechen Blasts aus symphonischer Zurückhaltung hervor, wütende Vocals fauchen herzerfrischend, intuitive Leads gestalten den melodischen Hintergrund in harmonischer Dichte. Ein ganz stiller, geflüsterter Songteil lässt uns innehalten, ehe der nächste schnelle Teil wie ein Vulkanausbruch das Stimmungsruder herumreißt. KALT VINDUR verstehen es meisterlich, Lagerfeuerromantik und harsche Aggression in einem hervorragend balancierten Verhältnis gegenüberzustellen. Direkt, schnell und unbarmherzig auf der einen Seite und sphärisch, wehmütig oder schwelgerisch andrerseits beeindrucken die fünf Klangmagier mit einer variablen und doch homogen fließenden Intensität. Orchestrale Feinheiten wie der Chorgesang als Einleitung von „Bless Us“ oder hypnotische Riffs machen das Hörvergnügen perfekt.

Fazit: Die Musik: grandios, furios, grenzenlos. Der Hörer: atemlos, sprachlos, fassungslos – und hoffnungslos den klirrend kalten und doch herzerwärmenden Klängen von KALT VINDUR verfallen!

Punkte: 10 / 10

Autor: Leonard