Band: MORCOLAC
Album: Drawbridge To Citadel Of No More Dawn
Genre: Vampyric Black Metal
Trackliste:
01. Witchblessed Nightwaltz
02. Memorialmoon Narrates The Morbose
03. Dungeon Dustears
04. Wormchalice Of The Dirtiest Church
05. The Chant Of Barbarian Wolves (Satanic Warmaster Cover)
06. …And In The End We Only Saw The Shameful Rays
Eine orchestrale, feierliche Stimmung herrscht bei den Italienern MORCOLAC vor. Das Keyboard bzw. die Kirchenorgel stellt dabei eine tragende Säule im Soundgerüst dar. Für meinen Geschmack dürfte die Gewichtung ruhig mehr gen Metal tendieren, so ist es eher so, dass der aggressive Anteil als Beiwerk zu liturgischen Symphonien degradiert wird. Die geisterhaften Keyboards dominieren und die Band hat es definitiv drauf, schöne Melodiebögen zu spannen. Eine fein gesponnene symphonische Note durchzieht schon die pompöse Einleitung, bevor es speedy weitergeht und eine fies kreischende Stimme das Kommando übernimmt. Während der halben Stunde an musikalischer Darbietung bekommen wir viele orgelnde Keys, sägende Vocals und einige Blastbeats zu hören; die [teils zweistimmigen] Melodien kommen überdies nicht zu kurz. Im wuchtigen Midtempo stapfen die Musiker hin und wieder dahin und addieren tieftraurige, aber zugleich beschwingte sowie beinahe tanzbare Streicherparts. Eine coole Rockattitüde packt den müdesten Metalhead beim Genick und das Tanzbein fängt wie von selbst zu wippen an. Dementsprechend pendelt die Musik zwischen orchestraler Feierlichkeit und fiesem Geisterspuk. Die Coverversion von Satanic Warmaster passt sehr gut in dieses Spannungsfeld, irgendwo zwischen Summoning und Cradle Of Filth mit einem Schuss Kammermusik.
Fazit: MORCOLAC tragen ziemlich dick auf und man muss schon auf symphonischen Pomp und dezenten Kitsch abfahren, um mit der spukigen Mixtur warm zu werden. Schöne Melodien und gute Tempovariationen halten dieses epische Album spannend.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard