Band: AFRAID OF DESTINY
Album: Contra Omnes
Genre: Atmospheric/Depressive Black Metal
Trackliste:
01. Abyss
02. Anti
03. Ramblin‘
04. Breath
05. Hear Me
06. Lullaby
07. Requiem in Do Diesis Minore
AFRAID OF DESTINY wurde ursprünglich als One Man Projekt 2011 im italienischen Treviso gegründet. Federführend dabei war der Musiker Adimere, der unter dem Bandnamen VITAM NIHIL EST startete und den Namen 2012 änderte. Im Alleingang veröffentlichte der Italiener 3 Longplayer, 2 EPs und 4 Splits. 2019 bekam das Projekt Zuwachs und daraus entwickelte sich nach und nach eine Band. Das vorliegende 4. Album Contra Omnes wurde 2023 über das österreichische Label Talheim Records veröffentlicht. Die Platte beinhaltet 7 Tracks bei einer üppigen Laufzeit von 53 Minuten.
Ich persönlich kenne AFRAID OF DESTINY noch vom 2019er Release S.I.G.H.S. und da waren schon sehr gute Ansätze enthalten, aber alles war noch etwas ungeschliffen. Hört man jetzt den Opener „Abyss“, dann hört man sofort eine mächtige Steigerung was Qualität von Sound und Songwriting betrifft. Der Sound ist klar und sehr druckvoll und lässt keine Wünsche offen. Im Gegensatz zum Vorgänger sind nun auch die Vocals sehr gut hörbar und dadurch viel präsenter. Nach dem gelungenen Auftakt bekommt man mit „Anti“ gleich das erste Highlight zu hören. Die Kombination aus rasantem Black Metal und Keyboard-Begleitung ist sehr eingängig und kann den Zuhörer sofort abholen und fesseln. Melancholischer wird man bei „Ramblin'“ beschallt und auch diese Nummer weiß zu überzeugen, wobei man hier mit der Laufzeit-Länge von über 9 Minuten hart am Limit der Belastbarkeit kratzt. Der folgende Song „Breath“ zieht einen mit leicht epischer und melancholischer Atmosphäre in seinen Bann und ist mit einer Spielzeit von ca. 6 Minuten wesentlich leichter verdaulich. In sehr ähnlicher Gangart wird auch „Hear Me“ vorgetragen und ist mit eines der absoluten Highlights auf dieser Scheibe. Bei dem Stück „Lullaby“ handelt es sich um ein ruhiges Instrumental-Werk, das eine Verschnaufpause bietet und den Zuhörer bei sanften Klängen treiben lässt. Abgeschlossen wir das Album von dem über 15 Minuten langen Mammut-Song „Requiem in Do Diesis Minore“. Es wird eingeleitet von ruhigen Piano-Klängen, die sich langsam steigern. Der halbe Track ist – auch wenn hin und wieder Gekeife aufflackert – doch von sanften Klängen und klarem Gesang geprägt. Ab der Mitte nimmt der Titel aber dann gehörig Fahrt auf und ruhige Töne werden von harmonischem Black Metal-Spiel abgelöst. Trotz seiner Länge ein absolut würdiger Abschluss eines musikalisch fesselnden Werkes!
Fazit: AFRAID OF DESTINY sind auf der neuesten Scheibe Contra Omnes nicht wieder zu erkennen. Dem Zuhörer wird ein fesselnder Ohrenschmaus geliefert, der nicht nur für das Gehör von Atmospheric Black Metal-Fans bestens geeignet ist.
Punkte: 9 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll