Band: FARDEAUX
Album: The Den Has Become An Abyss
Genre: Avantgarde Black Metal
Trackliste:
01. Siéger Sur Le Trône De La Honte et Du Mépris
02. Le Prologue
03. Traitor
04. Declining To Haj-Hjem-H…
05. Le Rituel Du Double
06. The Aversion Of The Past
07. Aube Dernière
Sieben epische Stücke buhlen auf dem Debüt des dynamischen Duos aus Frankreich um die Gunst des (Black)Metal-Heads. Dieser sollte einen Hang zu avantgardistischen Klängen mitbringen, denn die beiden Musiker mögen es extravagant und etwas schräg. Die dumpfe Klangqualität schränkt den Hörgenuss leider von vornherein etwas ein und die komplexen Strukturen machen den Zugang beschwerlich. Jede Menge Schlagzeugeskapaden und Taktwechsel lassen die Musik hibbelig und chaotisch-nervös wirken. Gewöhnliche Songaufbauten mit Strophe und Refrain sind hier keineswegs zu erwarten. Jazzige Ausflüge sind da schon das Metier der beiden Künstler, auch doomige Parts haben durchaus ihren Platz. Bewusst schwere und schiefe Töne kratzen an den Geschmacksnerven des Schöngeistes – also nix mit easy listening, eher sehr schwer und abstoßend, Blastbeats und vielschichtiger Ausdruck inklusive. Am variablen Gesang findet sich wenig konventionell Schönes, auch die Gitarrensoli und -leads strotzen vor kratziger Widerborstigkeit und wollen so gar nicht ins emotionale Zentrum vordringen. Auf der Suche nach angenehmen Melodiebögen oder griffigen Parts oder Refrains verzweifelt man auch im weiteren Verlauf und so wird die Spielzeit eher zu des Soundästheten Feind. Sulphur Aeon kommen mir in den Sinn, wenn es um den Klang geht, doch hier fnden sich nur marginal melodische Frabtupfer in den abgrundtief finsteren und sich unbequem windenden Kompositionen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber anscheinend an diese Art der (Un)Melodik und so entwickelt „Traitor“ schon einen gewissen Sog. Je weiter das Album voranschreitet, desto mehr schälen sich Strukturen heraus und man kommt immer besser mit der komplexen Spielweise zurecht. Die verschiedenen Puzzleteile inklusive dem leidenden Klargesang fügen sich bei „The Aversions Of The Past“ zu einem harmonischen Gesamtbild und meinem persönlichen Highlight auf diesem schwer zu erarbeitenden Klangmonster. Eine Art „nervige Faszination“ macht sich breit…
Fazit: Nach einer Eingewöhnungsphase ziehen uns FARDEAUX in ihren finsteren Abgrund, doch dieses Album eignet sich keineswegs weder als Hintergrundbeschallung noch als Stimmungsaufheller. Hunger auf leicht bekömmliche Kost? Leider Fehlanzeige, dieses Werk ist ein steinhartes Stück Brot!
Punkte: 7 / 10
Autor: Leonard