Band: BALTUM
Album: Aeternum Vale
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Farewell
02. Guilty Soul
03. Night Stalker
04. North Army
05. Darkest Corners
06. Overlooking Loneliness
07. Below The Surface
08. Under The Moonlight
09. Keeper Of Memories
10. All That Remains
Die portugiesischen Newcomer BALTUM debütieren mit ihrem kraftvollen Album Aeternum Vale. Die beschauliche und zugleich geisterhafte Einleitung „Farewell“ mündet in das scharfkantige Riff des knalligen Tracks „Guilty Soul„. Düster und zugleich zackig blasten sich die fünf Musiker durch ihre von Takt- und Tempiwechseln geprägten Stücke. Schleppende Verschnaufpausen sorgen für angenehm dynamische Strukturen; aus der Ruhe erhebt sich der Sturm in Form von treibenden Drumrhythmen und melodischen Highspeedgitarren. Ein leicht progressiver, technisch versierter Anstrich verfeinert die Songs, ohne den Metalanteil zu verwässern. Harsche Stimmungswechsel mit symphonischen Einsprengseln überraschen ebenso wie hymnisch getragene Melodiebögen. Auf den ersten Blick springen dich keine Refrains direkt an, aber das tut der Langzeitwirkung gut. Die naturnahen Samples wie das Pfeifen des Windes oder Wiehern der Pferde gehen während „North Army“ in rhythmisches Drumming über und die Band integriert zudem hochmelodische Leads. Die angeschwärzte Darbietung zeigt eine offensive Band, die neben allerhand Attacken auch zu kurzzeitigen Ruhephasen tendiert – das dynamische „Darkest Corners“ sei hier als Paradebeispiel herangezogen. Doomige Schwere steht den Blastbeats manchmal kontrastierend gegenüber. Während der (über)motivierten Präsentation fehlt etwas die Griffigkeit, die denkwürdigen Hooks und Refrains, die so richtige Ohrwürmer brauchen. Das wunderbar aufgebaute „Below The Surface“ beeindruckt allerdings nachhaltig mit heroischen Leads, bissiger Aggression und hintergründiger Rhythmusvariation. Gegen Ende knallen BALTUM dann strukturierter und mit mehr Grip in unsere Gehörgänge, vielleicht liegt es daran, dass man sich an den Stil gewöhnt hat. Das epische „Keeper Of Memories“ räumt die letzten Zweifel beiseite und betört mit feinen Melodien und überschäumender Spielfreude inkusive fantastischer Gitarrenarbeit.
Fazit: Viele gute Melodien und Passagen finden sich auf diesem Debütalbum, ein Schuss Melancholie und viel Tempo bestimmen das fetzige Klangbild. Ein Hauch an progressiver Verspieltheit kommt als Kirsche auf dem Kuchen obendrauf.
Tipp: erst mehrmaliges Hören lässt diese musikalische Perle facettenreich schimmern! Warnung: Suchtgefahr bei wiederholtem Genuss!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard