Band: THREE EYES OF THE VOID
Album: The Atheist
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Behind The Stars
02. Against The One
03. Descent
04. No More Light
05. Delirium
06. The Atheist
Der erste Langspieler des Quartetts wartet mit fünf epischen Songs plus einem instrumentales Stück auf. Die Musiker nehmen sich also viel Zeit, um ihre Kompositionen bedächtig aufzubauen, Sehr ruhig beginnt der Opener „Behind The Stars„, steigert ich aber mit Fortdauer der Spielzeit in manische Temporäusche mit bissiger, desperat schreiender Keifstimme und jeder Menge Blastbeats. Sehr interessant wirkt hier der Kontrast zwischen langsamen, melancholischen Leads und herrlich dahinfräsenden Drums. In diesem Spannungsfeld von unbarmherzigen Speedattacken und elegischen Melodiebögen fühlt sich die Band sehr wohl, die Atmosphäre atmet kosmische Weite und unruhigen Entdeckerdrang. Bisweilen streuen die Komponisten langsam groovende Passagen mit wechselnden Blasts ein und sorgen so für eine wahre Klanglawine, die sich in mehrschichtiger Opulenz ihre Bahn bricht. Elegant schwebend und nachdenklich wie bei „Descent“ darf kurzfristig auch sein, hier passt sich die Stimme mit einem klaren, heroischen Timbre sehr gut an, ehe an der Aggressionsschraube nach oben gedreht wird und wieder zum Himmel schreiender Hoffnungslosigkeit regiert. Bei diesem Sng wird das Tempospektrum voll ausgereizt und die Verwendung eines Saxophons zeigt eine formidable, experimentelle Seite der Band auf. Der Klavierpart bringt später klassisches Chopin-Flair mit sich, wird allerdings explosiv vom lospreschenden Folgesong „No More Light“ hinweggefegt. Ein Wechselbad der Gefühle also, das spannende Variation garantiert. Der federleichte, von jazziger Flockigkeit beseelte Mittelteil schwebt elegant dahin und stellt ein Highlight dar – ein richtiger Ohrenschmeichler mit einem aufbäumenden Finale. Zum Durchatmen kommt das teils zurückhaltende, dann dezent bebende Instrumentalstück „Delirium“ gerade recht, ehe der Titelsong in gewohnt manisch-depressiver Machart (sprich jede Menge Speed und Melancholie) den Hörer in die ewigen Weiten des Alls entfliehen lässt.
Fazit: Gerne dürfte es beim nächsten Album mehr experimentelle Eskapaden mit Saxophon oder Piano geben, denn so hebt sich die Musik aus der Masse ab und man bringt Abwechslung ins Spiel.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard