SKRATTE – Akt II: Des Wolfes Klagen

Band: SKRATTE
Album: Akt II: Des Wolfes Klagen
Genre: Black/Folk/Gothic Metal

Trackliste:
01. Offenbarung
02. Kältetod
03. Wolfsklagen
04. Als der letzte Atem erstarb
05. Vidéki Ballada 
06. Spuk im Unterholz 
07. Der Waldgeister Tanz
08. Todgeweiht

SKRATTE ist ein One Man Black Metal-Projekt aus Deutschland. Gegründet wurde es 2012 im hessischen Flieden vom Musiker Hevnbrann. Nach 2 Demos, veröffentlichte der Künster 2017 mit der EP Nebelmeer sein erstes Release. 2021 folgte dann das Debut-Album Akt I: Ein Feuer entfacht. Der vorliegende zweite Longplayer erschien 2023, trägt den Titel Akt II: Des Wolfes Klagen und umfasst 8 Tracks bei einer Laufzeit von 55 Minuten und 31 Sekunden.
Wer sich hier ein reines Black Metal-Album erwartet, der wird schnell feststellen, dass die Musik des Solokünstlers wesentlich facettenreicher ist als anfänglich angenommen. Dies wird erstmals schon beim Intro „Offenbarung“ hörbar und so richtig wird es einem dann beim Opener „Kältetod“ bewusst, weil der Großteil in rockigen Clean-Vocals gesungen und die Musik selbst auch zumeist als Gothic-Metal bzw. Dark Metal gehalten ist und nur zwischendurch kurze Black Metal-Funken empor blitzen. Hier kommt dann auch böses Gekeife zum Einsatz. Auch wenn der Song-Titel in deutsch ist, sind die Lyrics dann doch in englischer Sprache. Ein Mix aus Folk- und Dark Metal mit tiefen Growls, diesmal in deutscher Sprache, erwartet den Zuhörer im dritten Track „Wolfsklagen“; somit ist das Album schon zu Beginn durch sehr viel Abwechslung geprägt und spricht dadurch ein breiteres Publikum an. Ein instrumentales Werk bekommt man mit „Als der letzte Atem erstarb“ geboten. Dieses ist sehr harmonisch und fast schon romantisch und kann durch den Einsatz von Streichinstrumenten überzeugen. Im folgenden „Vidéki Ballada“ wird man mit einem bluesigen und schunkelnden Sound und Gesang überrascht. Diesen Song würde man wohl in einer Taverne erwarten und tanzt somit komplett aus der Reihe, wobei es ab dann nach einer Zeit rockiger zur Sache geht. Aber trotzdem zeigt es einmal mehr, wie vielseitig dieses Album ist. Einen Folk/Rock-Titel mit ca. 2 Minuten Länge serviert der Künstler dann mit „Spuk im Unterholz“ und man fühlt sich wieder an Musik in einer Spelunke erinnert. Der vorletzte Song „Der Waldgeister Tanz“ ist dann mit 15 Minuten der längste Titel auf der Scheibe. Dieser erinnert an mittelalterliche Kunst und ist wohl wieder für die Folk Metal-Gemeinde ein Ohrenschmaus. Hier bekommt man nach langer Zeit auch wieder zwischendurch schwarzmetallische Töne zu hören. In die selbe Kerbe schlägt auch der letzte Track des Albums mit dem Titel „Todgeweiht“, wobei diese Nummer einen Tick mehr Black Metal-Einflüsse bietet und einen mitreißenden Groove hat. Wer also offen für einen Mix aus Folk-, Black-, und Gothic Metal ist, der sollte SKRATTE unbedingt eine Chance geben!

Fazit: SKRATTE liefert ein abwechslungsreiches und mitreißendes Werk ab, das Folk Metal-Fans zum Großteil ansprechen wird.

Punkte: 9 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll