Tiefstand – Tristesse

Hinter dem Band-Namen Tiefstand verbirgt sich ein One Man Depressive Black Metal-Projekt aus Deutschland. Gegründet wurde dieses im Jahr 2022 im bayrischen Engelsberg vom Solo-Künstler S.J., der auch in der Post Black Metal-Formation Sterbenswille aktiv ist. Nach der ersten EP Chaos (2022) und der Split The Long Sorrowful Journey to Death (2023), veröffentlicht der Künstler nun seine zweite EP mit Titel Tristesse. Das Werk umfasst 4 Tracks bei einer Laufzeit von 23 Minuten und 25 Sekunden.

Der Solist bietet dem Publikum harmonische Riffs, die einen guten Wiedererkennungswert haben, an. Diese haben einen sehr melancholischen Touch, klingen aber zugleich auch etwas episch. Gesanglich setzt er auf Gekeife, das sich gut in das depressive Klangbild eingliedert. Die Songs haben alle einen sehr ähnlichen Aufbau, wobei der Künstler es vermeidet, ein monotones Geschehen entstehen zu lassen, in dem die anfangs erwähnten Melodien genug Abwechslung bieten. Die Laufzeiten sind jedoch für meinen Geschmack zu lange, da in den Songs zu wenig passiert, um diese recht zu fertigen. Es wird zwar immer wieder das Tempo und die Riff-Abfolge geändert, aber man hat doch das Gefühl, dass das melancholische Treiben doch sehr ausgereizt wird und für die Spielzeit einfach zu wenig Innovation zum Vorschein kommt.

Fazit: Tiefstand ist mit Sicherheit ein Geheimtipp für Anhänger des depressiven und melancholischen Black Metal. Auch wenn die Musik nicht vor Abwechslung sprudelt, wird man doch gut unterhalten.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll