TODSÜNDE – HERZJAGD

Herzjagd ist das aktuelle Album der Dormagener Band Todsünde. Zu Beginn möchte ich ein paar Worte zum Sound verlieren, da dies der am einfachsten zu bewertenden Punkt ist. 10/10 – am Sound gibt’s rein gar nichts zu meckern, das Album klingt einfach richtig gut und man merkt, dass man es an dieser Front mit Profis zu tun hat.
Apropos mit Profis zu tun: ich möchte an dieser Stelle ohne große Umschweife nun zum eigentlichen Herzstück des Albums kommen, den Songs.
Auch hier merkt man: Todsünde sind definitiv Profis und geben sich keinerlei Blöße, sei es beim musikalischen Können oder dem Songwriting. Am besten lässt sich das Album wohl als eine Mischung aus Callejon, etwas Toten Hosen und den Onkelz beschreiben.
Wie bereits erwähnt, haben wir es hier mit Vollprofis zu tun und an dieser Stelle bekommt die Perfektion allerdings Risse. Man wird das ganze Album über das Gefühl nicht los, alles irgendwo schon einmal gehört zu haben. Das Album beginnt mit Metalcore in Richtung von Callejon, gemixt mit etwas Toten Hosen, spätestens ab der Hälfte der Spielzeit, vor allem in den ruhigeren Passagen, kommt auch etwas Onkelz zum Vorschein. Dies ist auch der Punkt, an dem Herzjagd etwas beginnt unterzugehen. Wie bereits erwähnt, lehnen sich Todsünde sehr stark an altbekannte Strukturen an, wodurch bei allem musikalischen Können leider keiner der Songs im Kopf bleibt und dadurch das ganze Album etwas altbacken wirkt.

Fazit: Wer sich im musikalischen Spektrum zwischen Callejon und den Onkelz heimisch fühlt, wird sicher Freunde an Herzjagd haben.

Punkte: 7 / 10

Autor: Georg Günthõr