Cerberus – My Prophecy Will Come

Band: Cerberus
Album: My Prophecy Will Come
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. I Am Your King
02. My Prophecy Will Come
03. Fight For Me
04. Kingdom Of Emptiness
05. Dystymia
06. The King´s Mountain
07. A New Religion

Die Black Metal Band CERBERUS wurde bereits im Jahr 1998 gegründet und darf sich somit zu den Urgesteinen der deutschen Schwarzmetall-Szene zählen. Nach dem Live-Album First Destruction (2001) folgte 2003 das Debut-Album Chapters Of Blackness. 3 Jahre später erschien 2006 der zweite Longplayer Klagelieder – Grabesgesang. Danach entschieden sich die Bandmitglieder getrennte Wege zu gehen – und aus CERBERUS wurde ein One Man Black Metal-Projekt, bei dem Beleth federführend war. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich der Musiker aber viele Jahre aus der Szene zurückziehen und kam 2022 wie Phönix aus der Asche mit einem neuen Album zurück. Das Werk trägt den Titel My Prophecy Will Come und wurde über das deutsche Underground-Label Schwarzdorn Production veröffentlicht. Die Scheibe wurde mit 7 Songs bestückt, die eine Gesamtlaufzeit von 47 Minuten und 20 Sekunden ergeben.

Der Solokünstler legt von Beginn weg sehr viel Wert auf düstere Atmosphäre, die auch durch Synthesizer-Effekte verstärkt wird. Kombiniert wird diese mit rauem, oldschooligen Black Metal. Gesanglich serviert er dazu bitterböses Gekeife, das perfekt zu der musikalischen Darbietung passt. Der Sound ist recht klar aufgenommen und nur die Vocals scheinen etwas zu sehr im Vordergrund zu stehen. Diesem Stil bleibt Beleth auf diesem Album treu und ich denke dies war absolut die richtige Entscheidung, weil er damit sowohl hartgesottene Black Metal-Fans als auch Anhänger des atmosphärischen Schwarzmetalls ansprechen kann. Mich erinnert die Umsetzung ein wenig an ältere Mystic Circle-Werke und ich denke diese Fangemeinde könnte auch an CERBERUS Gefallen finden. Einziger richtiger Kritikpunkt von meiner Seite: die zu langen Songs, da sie ab der Mitte etwas langatmig wirken. Hier wäre eine Laufzeit von ca. 4 bis max. 4,5 Minuten wohl zielführender gewesen. Der recht rockig beginnende Titel „Dystymia“ ist mein persönlicher Favorit, da er mich von Beginn weg mitreißen konnte. Zum Ende hin folgt dann mit dem 10:32 langen Titel „The King´s Mountain“ noch ein eisig kalter Track, der den Charme der Neunziger sehr gut einfängt, aber natürlich sehr viel Geduld auf Grund seiner Länge in Anspruch nimmt. Mit „A New Religion“ folgt dann ein würdiger Abschluss eines durchaus gelungenen Albums.

Fazit: CERBERUS hat trotz seiner langen Abwesenheit nichts verlernt und serviert dem Publikum ein düsteres und sehr atmosphärisches Black Metal-Werk, das Fans der Neunziger in Nostalgie schwelgen lässt.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Thomas Mais-Schöll