Svarttjern – Shame Is Just A Word

Seit 20 Jahren wüten SVARTTJERN durch den Underground und ließen 2020 nach 3 Demos und 4 Alben ihren 5. Hassbatzen Shame Is Just A Word auf die geifernde Hörerschaft los. Räudig und groovy, manchmal schwer walzend, holzen die 5 Norweger geradlinig, aber keineswegs stumpf durch ihre fokussierten Kompositionen. Kurze, besonnene Atempausen wie das harmonische Intro von „Melodies Of Lust“ wirken wie das Salz in der brodelnden Schwarzwurzelsuppe und lassen die von unauffälligen Taktwechseln und detailreichen Gitarrenlinien durchzogenen Songs noch heftiger detonieren. Genanntes Stück nimmt beim Refrain geschickt das Tempo raus und bleibt auch durch die alleinstehende Gitarrenmelodie im Gedächtnis haften. Die verständlich growlende Stimme trägt ebenso zum reichhaltigen und somit überaus positiven Gesamteindruck bei. Die Verwendung von norwegischen und englischen Texten erhöht den Grad der Abwechslung innerhalb des Albums auf natürliche Weise; die heftig groovenden Parts in Verbund mit leicht dissonantem Riffing fordern den Hörer während „Ta Dets Drakt„. Die extravaganten Vocals bei „Frost Embalmed Abyss“ stechen heraus, könnten allerdings die Geister scheiden. Kurze doomige Einschübe bereichern das sonst furios blastende „Ravish Me„. Letztendlich will dieses Werk aber gar nicht eingängig, sondern hässlich, abstoßend und fies sein, was die hingerotzte Coverversion des Klassikers „Bonded By Blood“ nachhaltig unterstreicht. Schließlich setzt der Titelsong einen sehr intensiv groovenden, aber etwas zu gleichförmig rollenden Schlusspunkt.

Fazit: Grooviger Black Metal mit gehörig Drive lautet das Motto des Osloer Quintetts – dieses Werk irgendwo zwischen Motörhead und Kampfar mit einem Schuss an verrottetem Punk-Flair eignet sich für Parties und genaueres Hinhören gleichermaßen. Dieses kurzweilige Album verbindet geradlinigen Hörspaß mit hintergründig melodischem Detailreichtum.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard