Band: Les Enfants De Dagon
Album: De Profundis
Genre: Dark / Symphonic Black Metal
Trackliste:
01. The Shadows Over Innsmouth
02. Haunted Relic
03. A Silent Pier
04. Between The Fog And The Sea
05. Esoteric Order Of Dagon
06. De Profundis Mysteriis
07. Facing Darkness Part I
08. Facing Darkness Part II
09. Beyond
10. Fallen Angel
Die Musik auf dem Debüt der aus Frankreich (Lyon) stammenden Band Les Enfants De Dagon klingt wie ein vertontes Gedicht, opernhaft in Szene gesetzt durch das Zusammenspiel verschiedener Timbres: dunkle Growls, hohes Kreischen und eine Frauenstimme in klassischer Manier sorgen vokalistisch für Abwechslung im Klangkosmos des ambitionierten Septetts. Die extravagante, technisch gute Damenstimme wird hier die Lager spalten… Die Texte sind von Lovecraft inspririert, dementsprechend düster und finster interpretiert, sodass wir es mit theatralischem Dark Metal zu tun bekommen. Dunkle, moderat heftige Riffs integrieren auch so manchen Effekt, um eine Stimmung wie knisternde Schallplattenästhetik zu erzeugen. Die Songs an sich klingen für mich etwas zu gekünstelt, es kommt kein richtiger Fluss zustande und die Musik ertrinkt in expressionistischer Opulenz; Ruhephasen wie eine harmonische Pianomelodie während „A Silent Pier“ tun der Musik sehr gut. Dagegen wirken die ständig wechselnden Vocals bei „Between The Fog And The Sea“ recht stressig und überfordernd. Die schnell gekreischten Passagen klingen unfreiwillig komisch, wie ein wutentbrannter Gartenzwerg, der sich furchtbar über das miese Wetter aufregt. Groovige Riffs sammeln Pluspunkte, werden allerdings vom avantgardistischen Stimmengewirr wieder in eine schwer fassbare und beißende Künstlichkeit gedrängt. Ein Mönchschor verbreitet pastorales Flair, das schnell von hektischem Black Metal abgelöst wird – in seiner Gesamtheit ein hartes, artifizielles Stück Musik, dessen Schrägheit so manchen Nervenstrang flugs durchtrennt…
Fazit: Dieses Werk klingt wie Cradle Of Filth mit noch mehr vokalistischer Varianz und dürfte nur für den total offenen und theatralischen Klängen zugetanen Hörer lohnenswert sein. Teils harmonisch, teils bewusst schräg interpretiert, pendelt dieses Album zwischen zerfledderten Songstrukturen und opernhafter Eleganz.
Punkte: 7 / 10
Autor: Leonard