Urarv – Substratum

Band: Urarv
Album: Substratum
Genre: Avantgarde Black Metal

Trackliste:
01. Fancy Daggers
02. Forvitringstid 
03. Vi Som Skuer Nordover
04. Valens Tempel
05. Soloppgang 
06. Sannhet
07. Aurum
08. Le Retortion

Die Norweger Urarv präsentieren uns auf ihrem zweiten Werk Substratum eine abenteuerliche Mischung aus Black, Speed, Folk, Progressive, Doom und Avant-Garde. Bunt und wild wird alles durcheinandergeworfen, mal räudig, mal einheimelnd melodisch. Es beißt und kratzt, der Gesang könnte von einem schelmsichen Waldtroll stammen, weil dieser sehr schräg angehaucht in Szene gesetzt wird. Man hoppelt im Gute-Laune-Takt im Stil alter Kampfar, Borknagar oder Finntroll dahin, integriert heldenhaftes Pathos, schmissige Grooves oder auch sehr ruhige, kontemplative Gitarrenklänge. Raues Gekeife mit schnelleren Ausbrüchen stehen im Kontrast zu Lagerfeuerromantik und gezupften Arrangements. Avantgardistischer Old School Nature Black Metal mit Hang zur Extravaganz? Mal sieht man vor dem geistigen Auge einen schweißtreibenden Moshpit, dann sitzt man am Lagerfeuer und schaut besinnlich ins knisternde Flammenmeer…heroische Gesänge versetzen uns auf eine felsige Anhöhe,von wo wir stolz über einen Fjord blicken. Das klingt nach jeder Menge Abwechslung – die manchmal zu viel wird: im Endeffekt kommen mir Attribute wie zerfasert, überdreht, extravagant oder überambitioniert in den Sinn. Arcturus lassen gesanglich-stimmungsmäßig grüßen und der Sänger klingt teils wie ein irrer Geschichtenerzähler, dann wie ein Hexer, Troll, Hofnarr oder Tierstimmenimitator, der sich im Wald verirrt hat. Einige Passagen erwecken den Anschein einer Klangcollage, als würde ein Maler Farbe wirr auf einer Leinwand verteilen und den Betrachter stirnrunzelnd zurücklassen. Da passt dann auch eine schiefe Geige perfekt ins Klangbild, als wolle die Band eine Gruselgeschichte möglichst theatralisch vertonen.

Fazit: Diese Rasselbande packt (zu) viel in ihre Songs – für Abwechslung ist ebenso gesorgt wie für Verwirrung, denn der avantgardistische BlackSpeedDoomFolk (ver)braucht jedenfalls jede Menge Nerven!

Punkte: 7 / 10

Autor: Leonard