Band: Heretoir
Album: Heretoir
Genre: Post Black Metal
Trackliste:
01. The Escape – Part I
02. Fatigue
03. Retreat To Hibernate
04. 0
05. Weltschmerz
06. Graue Bauten
07. The Escape – Part II
08. To Follow The Sun
09. Heretoir
10. Fatigue (2022)
11. Weltschmerz (2022)
2 Alben, 2 EPS und 2 Splits, dazu ein Demo plus eine Compilation sowie 2 Singles – die Werkschau der Bayern Heretoir kann sich sehen lassen. Hier liegt nun die Wiederveröffentlichung des selbstbetitelten Debüts vor.
Verzweifelte, zum Himmel schreiende Vocals, melancholische Klanglandschaften und kontrastreiche Tempoveränderungen prägen dieses Werk. Schön gleitende Melodiebögen werden von leicht dissonanten Zwischentönen perfekt ergänzt; ebenso verhält es sich hinsichtlich der Stimme, denn neben dem genreüblichen Gekreische verwendet die Band sparsamen Klargesang. Wunderbare Akustikgitarren leiten das erstmals nachdenkliche, dann sanft gesteigerte Instrumentalstück „Retreat To Hibernate“ ein. Dagegen explodiert die Komposition „Weltschmerz“ von Beginn an mit zackigem Speed, sodass eher eine kämpferisch-aggressive Seite zum Vorschein kommt. Allgemein ist eine dichte Atmosphäre wichtiger als eingängige Refrains. „To Follow The Sun“ beschwört eine entrückte, sehnsüchtig Ausschau haltende, kosmisch weite Stimmung herauf, ehe das Titelstück“Heretoir“ alle Qualitäten nochmals zusammenfasst: kontemplative Zurückhaltung, pulsierendes Aufbegehren und aggressive Verzweiflung. Als Bonus gibt es noch 2 Neuafnahmen von „Weltschmerz“ und „Fatigue“ obendrauf, die in verbessertem und leicht verändertem Soundgewand verfeinert und optimiert noch mehr Strahlkraft entwickeln.
Fazit: Heretoir präsentieren nachdenkliche, bedingt aggressive, meist erhaben gleitende Epen, voll von eleganter Düsternis, wehmütiger Hoffnungslosigkeit und aufbegehrender Wut.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard