Band: KARG
Album: Resignation
Genre: Post Black Metal
Trackliste:
01. Was bleibt
02. EBBE//FLUT
03. Grab der Wellen
04. Generation ohne Abschied
05. Einen Traum weiter dort fangen wir das Licht
06. Fieberherz
Auf dem 8. Album von Karg erwarten uns reduzierte Kargheit, orchestrale Kammermusikarrangements und verzweifelte Schreie, die durch ein nebelverhangenes Tal zu hallen scheinen. Dichte, deprimierende, aber auch wütend kämpferische Hoffnungslosigkeit regiert über weite Strecken, doch die titelgebende Resignation gewinnt im Endeffekt doch nicht. Dynamisch erheben sich aus kontemplativen Entspannungspassagen rhythmisch akzentuierte Riffs, die den Song nach scheinbarer Stille flott vorantreiben. Auf alle Fälle braucht man als Hörer viel Zeit, um sich in die Klangwelt fallenlassen zu können, wobei der intensive, manchmal hardcorige Mundart-Gesang polarisieren könnte. Wehmütige, ja fast leidend jammernde Gesänge verbinden sich mit traurigen Streichern – fein komponiert, aber können Karg auch neue Akzente setzen? Im 15 Minuten dauernden Epos „Generation ohne Abschied“ auf alle Fälle, denn hier taucht ein völlig überraschender Sprechgesangspart auf, der einem Metalfan wahrscheinlich den kalten Angstschweiß auf die Stirn treibt…verdammt mutig, doch neue Wege zu gehen und riskieren, die Fans vor den Kopf zu stoßen, das nötigt Respekt ab.
Die beiden Coverversionen als Bonus zeigen eine andere Facette auf, wirken prägnant und reduziert, sodass im Endeffekt ein vielschichtiges und wandelbares Gesamtwerk entsteht.
Fazit: Karg fordern mit ihrer opulenten Art zu Komponieren heraus und sie beschreiten auch ungewöhnliche, unorthodoxe Wege – ein tiefgehendes, sperrig-spannendes Werk!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard