Asphagor – PYROGENESIS

Band: Asphagor
Album: PYROGENESIS
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Ex Cathedra
02. Nine Moons
03. The Mizaru Doctrine
04. Matricide
05. The Great Erosion
06. Scales Of Retribution
07. Pyrogenesis
08. The Summoning
09. Pavor Nocturnus
10. The Architect
11. Ghost Of Aphelion

Auf dem vierten Streich machen es die Tiroler Asphagor dem Black Metal-Hörer hinsichtlich Melodik und Zugänglichkeit keinesfalls einfach – Pyrogenesis ist jedenfalls kein leichtverdauliches Album, das sofort zündet und ins Ohr geht.

Eher nutzt die Band Dissonanzen und unbequeme Melodien, die allerdings tief gehen und dem Auditorium eine längerfristige Beschäftigung abverlangen. Die Jungs legen viel Wert auf abwechslungsreiche Rhythmik sowie einige fließende Taktwechsel und beugen so der Langeweile vor. Stimmungstechnisch und in atmosphärischer Hinsicht erinnern die Österreicher an Emperor aufgrund der Komplexität, doch auch Gojira kommen mir diesbezüglich in den Sinn, obwohl die Frickel-Franzosen stilistisch total anders gelagert sind. Viele unbequem beißende Melodien krallen sich am Nervenzentrum fest und die detailverliebt ausgearbeiteten, recht langen Kompositionen sparen nicht mit verspielten Drumfiguren, rockigen oder blastenden Beats oder hintergründig wirkenden Refrains. Auch Midtempopassagen und noble Zurückhaltung, sogar ganz leise Sequenzen, finden auf diesem Werk ihren Platz. Alles braucht auf Pyrogenesis seine Zeit, dann können dunkelschwarz groovende, postmetallisch angehauchte Stücke wie das mit orchestralen Chören ausstaffierte „Nine Moons“ aber heftig detonieren. Die wehmütigen Gitarren am Ende sorgen für einen stimmungsvollen Abgang. Im weiteren Verlauf balancieren sich wunderschöne und leicht dissonnte, bedrohliche Gitarrenharmonien in effektiver Weise, sodass am Ende viele verschiedene Eindrücke bleiben und nach oftmaliger Wiederholung schreien.

Fazit: Asphagor wirkt wie Rotwein: erst atmen, dann gustieren und langsam in die Gehörgänge und das emotionale Nervenzentrum fließen lassen, wo die Musik schließlich längerfristig ihren Platz findet!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard