Band: Nachtschatten
Album: Leuchtfeuer
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Verspiegelte Gläser
02. Denkmal
03. Krone der Schöpfung
04. Verdammnis
05. Leuchtfeuer
06. Stählerne Göttin
Hinter dem Pseudonym Nachtschatten verbirgt sich eine fünfköpfige Melodic Death Metal-Band aus Karlsruhe (Deutschland). Gegründet wurde die Formation 2008 und feiert somit heuer ihr 15-jähriges Bestehen. Nach 2 Demos 2011 veröffentlichte die Gruppe 2015 ihr Debut-Album Prolog. Die vorliegende EP mit dem Titel Leuchtfeuer kam im März 2020 raus und beinhaltet 6 Tracks bei einer Laufzeit von ca. 27 Minuten.
Der Opener „Verspiegelte Gläser“ ist ein gelungener Einstand und weist gleich die musikalische Ausrichtung der Deutschen. Man bekommt sehr melodischen Death Metal geboten, der oft mit Synthesizern unterstützt wird. Dadurch bekommt die Musik teils einen recht rockigen Touch und dies ist keineswegs abwertend zu verstehen. Ganz im Gegenteil, da man dadurch ein breiteres Publikum anspricht. Die in deutscher Sprache gesungenen Lyrics sind gut verständlich und man setzt dabei auf eine Mischung aus Screams und Growls. Diese sind so ausgefallen, dass sie auch für ein kommerzielleres Publikum geeignet sind. Der Sound ist gut und kommt sehr klar über die Boxen. Durch die vielen melodischen Parts fehlen für meinen Geschmack ein wenig die groovig fetten Parts, um auch die Headbanger-Fraktion gut zu bedienen. Der zweite Track „Denkmal“ kann auch durch zugängliche Melodien punkten, aber es fehlt ein wenig der mitreißende Effekt. Dies ändert sich dann bei „Krone der Schöpfung“, da dieser Song einen sofort abholen kann und sich gut im Gehörgang festsetzt. Hier setzt man auch besser auf groovige Parts und die kopfnickende Gemeinde kommt endlich auf ihre Kosten. „Verdammnis“ konnte mich persönlich beim Refrain begeistern, aber die Strophen-Parts wollen einfach nicht hängen bleiben. Liegt wohl daran, dass man manchmal zu detailverliebt ist und sich in Kleinigkeiten verzettelt und das auf Kosten des Wiedererkennungswertes geht. Der Titel-Song „Leuchtfeuer“ geht dann wieder wie Butter in den Gehörgang über, aber auch hier verliert man sich etwas in den Einzelheiten und dadurch geht der Flow auch hinüber.
Fazit: Nachtschatten schlägt Brücken zwischen dem melodischen Death Metal und härterem Heavy Metal und ist daher für ein breites Publikum geeignet. Manchmal verliert man sich zu sehr in Riffs und verpasst es so, den Hörer über die gesamte Laufzeit mitzureißen.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll