Nemesis Sopor – Firmament

Band: Nemesis Sopor
Album: Firmament
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Detritus
02. Argus
03. Apsis
04. Paresis
05. Monument
06. Wall

Nemesis Sopor ist eine Black Metal-Formation aus Deutschland. Gegründet wurde sie 2008 in der Stadt Dresden. 3 Jahre später erschien mit Wurzelloser Geist ihr Debut-Album. Nach einer Split mit Drengskapur kam 2014 ihr zweiter Longplayer Glas auf den Markt. 2017 folgte dann die dritte Langrille mit dem Titel MMXL. 2019 kam dann dann die EP Eis zu Stein raus und 2020 beteiligten sie sich wieder gemeinsam mit Schattenvald, Rimruna und Dauþuz an einem weiteren Split-Release. Die vorliegende vierte Langrille der Dresdner – Firmament – wurde im März 2023 veröffentlicht und enthält 6 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 50 Minuten.
Die Musik von Nemesis Sopor ist sehr komplex, und diese als reinen Black Metal zu betiteln, wäre schon fast Blasphemie. Es fließen Elemente aus dem postmetallischen Genre ein und es ist auch ein deutlich hörbarer progressiver Einschlag vorhanden. Von daher muss man sich schon etwas Zeit nehmen, da die Darbietung mehr als einen Durchlauf benötigt, um sich beim Hörer voll zu entfalten. Die breitgefächerte Mixtur bekommt der Hörer dann auch gleich beim Opener „Detritus“ umgehend serviert. Der Sound ist dabei top abgemischt und gemastert; dadurch bekommt man klare Gitarrenklänge geboten, die einen teils dahingleiten lassen, um dann durch harte Riffs zurück auf den Boden der Realität geholt zu werden. Gesanglich ist man auch darauf bedacht, sehr viel Abwechslung zu bieten und so bekommt man chor-ähnliche Klargesänge und bitterböses Gekeife in ständiger Rotation. Trotz der teils langen Laufzeiten (von 5 bis 12 Minuten) fühlt man sich stets gut unterhalten, da man eine gute Balance gefunden hat, um den Zuhörer nicht zu überlasten. Beim zweiten Track „Argus“ sind wieder schön die progressiven Einflüsse wahrzunehmen, wobei der Zugang recht schnell gefunden werden kann. „Apsis“ wirkt beim ersten Durchlauf etwas aufwühlend, kann aber sein volles Potential dann bei einem weiteren Anhören voll entfalten und ist dann sogar einer der Favoriten auf der Scheibe. „Paresis“ hat für mein Empfinden die meisten postmetallischen Elemente enthalten und bringt dadurch erneut frischen Wind in die Darbietung. „Monument“ ist ein recht düsterer Song, in dem man etwas härter zu Werke geht. Hier verschwimmen die Grenzen der einzelnen Stilrichtungen am besten und man versteht, warum die Dresdner diesen als Auskopplung gewählt haben. Der abschließende Track „Wall“ steht den vorangegangenen Titeln in punkto Qualität um nichts nach und ist ein würdiger Abschluss eines technisch hochwertigen Albums.

Fazit: Nemesis Sopor liefern mit Firmament ein technisch hochwertiges, aber nicht immer ganz leicht zugängliches Black Metal-Album ab. Durch die vielen Einflüsse verschiedener Stilrichtungen ist es aber ein absolutes Highlight!

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Thomas Mais-Schöll